Schöne Strände, ein aufregender Wassersport und zahlreiche Museen – Holland hat vielerlei Gründe, ein Lieblingsreiseziel der Deutschen zu sein. Darüber hinaus punkten die Niederlande mit ihren Sehenswürdigkeiten. Welche der Niederlande Sehenswürdigkeiten Sie auf keinen Fall verpassen sollten, erfahren Sie hier.
Efteling: Schon 100 Millionen Besucher haben sich seit der Eröffnung hier vergnügt
Der Mitte Mai 1951 eröffnete und heute 72 Hektar große Freizeit- und Vergnügungspark De Efteling bei Kaatsheuvel auf dem Gemeindegebiet von Loon op Zand liegt in der Nähe von Tilburg im Zentrum der Provinz Nordbrabant. Mit alljährlich über 5 Millionen Besuchern ist der Park der größte seiner Art in allen Beneluxländern sowie eine der meistbesuchten diesbezüglichen Anlagen in Europa. Der in der Vergangenheit mehrfach mit renommierten internationalen Preisen ausgezeichnete Freizeitpark ist seit 2010 das ganze Jahr über für das Publikum geöffnet. Ursprünglich als Naturpark für Familien mit Kindern bis zum Alter von 12 Jahren konzipiert, hat sich der Efteling im Laufe der Zeit zu einem Themenpark mit zahlreichen unterschiedlichen Attraktionen, Fahrgeschäften und Unterhaltungsangeboten für sämtliche Altersgruppen entwickelt. Besonders bekannt und gut besucht sind vor allem die insgesamt sechs Achterbahnen auf dem Areal, die vier Dark Rides (Themenfahrten) und zwei Wasserbahnen erfreuen sich ebenfalls großen Zuspruchs.
Scheveningen Strand: Wo sich Deutsche und Niederländer gerne zum Baden treffen
Die Anfänge des heute größten Seebads in den Niederlanden reichen bis in das Jahr 1818 zurück, als im damaligen kleinen Fischerdorf sowie heutigen Stadtteil von Den Haag das erste Badehaus als kleines Holzgebäude mit Blick auf das Meer eröffnet wurde. Kurze Zeit später wurde dieses durch einen massiven Steinbau ersetzt und immer mehr Badegäste strömten an den Scheveningen Strand. 1885 wurde das seit 1975 als „Rijksmonument“ denkmalgeschützte Kurhaus Scheveningen erbaut, welches seither viele Veranstaltungen beherbergt und das mit Abstand bekannteste Bauwerk des Badeortes ist. Die anhaltende Attraktivität des Strands erklärt sich nicht zuletzt durch dessen einfache Erreichbarkeit mit diversen Straßenbahnlinien aus dem Zentrum Den Haags. Rund 18 Millionen Besucher pro Jahr zählt der speziell im Sommer sehr belebte Strand beiderseits des Kurhauses, hier findest du auch ein vielseitiges Angebot an Gastronomie und Unterhaltung. Wer es lieber etwas ruhiger hat, weicht auf die benachbarten Dünengebiete Kijkduin sowie Wassenaar und an den dortigen Zuiderstrand (Süd-Strand) aus.
Anne Frank Haus: Das Versteck der Familie Frank wurde nur durch Verrat gefunden
Das Anne Frank Haus ist ein im Mai 1960 eröffnetes Museum an der Prinsengracht in Amsterdam und dem Gedenken an das durch sein dort verfasstes Tagebuch weltberühmt gewordene deutsch-jüdische Mädchen sowie dessen Familie gewidmet. Mit alljährlich gut eine Million und vorwiegend jüngeren Besuchern zählt die Einrichtung zu den international bekanntesten Amsterdam Sehenswürdigkeiten. Anneliese Marie Frank (1929-1945) lebte ab 1934 mit ihren Eltern sowie ihrer älteren Schwester in den Niederlanden. Ab Juli 1942 versteckten sich die gesamte Familie und vier jüdische Freunde vor der Verfolgung durch die deutschen Besatzer im Hinterhaus des heutigen Museumsgebäudes. Anfang August 1944 wurden sie jedoch verraten sowie anschließend verhaftet und in Konzentrationslager deportiert. Das Anne Frank Haus wurde seit seiner Eröffnung mehrfach modernisiert sowie um Räumlichkeiten in den Nachbarhäusern erweitert, die letzte umfassende Renovierung fand von 2016 bis 2018 statt. Zu den Exponaten zählen Gegenstände aus dem einstigen persönlichen Besitz der Familie. Das Museum verfügt über ein Café sowie einen Shop mit Literatur zur Thematik.
Keukenhof: Neben Tulpen können Touristen auch viele andere Blumen bewundern
Der Keukenhof ist ein 1949 gegründeter und aktuell 32 Hektar großer Blumenpark samt großzügiger Gartenanlage auf dem Gebiet der Gemeinde Lisse im äußersten Nordwesten der Provinz Südholland. Seinen Namen verdankt der Keukenhof („Küchengarten“) auf dem Gelände des Landguts Kasteel von 1642 dem Umstand, dass dort damals die Erträge des umliegenden Dünengebiets „Keukenduyn“ wie etwa Wild, Vieh, Beeren und Kräuter für die Versorgung des nah gelegenen Schlosses Teylingen gelagert wurden. Im 19. Jahrhundert wurde das Gut selber durch den Bau von sechs imposanten Türmen zu einer Art Schloss. 1857 erfolgte die Neugestaltung der umliegenden Grünfläche zu einem prachtvollen Park. Die erste Blumenausstellung im Jahr 1949 erwies sich als großer Erfolg, seither zieht die alljährlich über acht Wochen im Frühjahr für die Öffentlichkeit zugängliche Veranstaltung regelmäßig über eine Million begeisterte Besucher aus aller Welt an. Diese bewundern auf dem Gelände dann mehr als sieben Millionen bunt blühende Hyazinthen, Krokusse, Lilien, Narzissen und natürlich Tulpen. Blumenzwiebeln sowie Schnitt- und Topfpflanzen kannst du vor Ort kaufen. Alljährlich im April ist der Umzug „Bloemencorso Bollenstreek“ von Lisse über Noordwijk bis nach Haarlem ein großes Spektakel.
Van Gogh Museum: Die ganze Tragik eines einzigartigen, aber unglücklichen Genies
Das Van Gogh Museum an der Paulus Potterstraat und am Museumplein im Amsterdamer Stadtteil Zuid ist dem berühmten niederländischen Maler Vincent van Gogh gewidmet. Die umfangreiche Sammlung des Hauses besteht zurzeit aus ungefähr 200 Gemälden, 500 Zeichnungen und ca. 700 handschriftlichen Briefen des Künstlers sowie dessen wertvolle Sammlung japanischer Drucke. Der Bestand der Bibliothek wird mit über 23.000 Titeln angegeben. Das ab Juli 1962 erbaute und Anfang Juni 1963 eröffnete Museum war das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen der Familie Van Gogh sowie dem niederländischen Staat, welche die Unterbringung des Gesamtwerks in einem Haus zur Bedingung hatte. Im Van Gogh Museum kannst du die bekanntesten Bilder des zu Lebzeiten leider verkannten Malers wie Sonnenblumen, Die Kartoffelesser, Das gelbe Haus und Das Schlafzimmer im Original besichtigen. Die meisten der dort gezeigten Briefe schrieb Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo. Um den Einfluss des so tragisch in jungen Jahren durch Suizid ums Leben gekommenen Malers auf den Expressionismus und Fauvismus sowie viele andere Künstler seiner Zeit zu veranschaulichen, sind im Van Gogh Museum u. a. auch Bilder von Paul Gauguin, Claude Monet und Henri de Toulouse-Lautrec zu sehen.
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Madurodam: Die Miniaturstadt in Den Haag ist ein kleiner Spiegel der Niederlande
Der Madurodam ist eine Anfang Juli 1952 eröffnete und heutzutage über 62.000 m² große Miniaturstadt mit mehr als 700 Modellen berühmter Gebäude der Niederlande im Maßstab 1 zu 25 am George-Maduro-Platz in Den Haag. Sowohl die Adresse als auch die Anlage selbst sind nach dem niederländischen Studenten sowie Widerstandskämpfer gegen die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkriegs George Levy Maduro (1916-1945) benannt. Dessen Eltern spendeten nach Kriegsende das Startkapital für den Park, in dem seit 1993 auch ein Modell des Geburtshauses des Namensgebers auf der Karibikinsel und niederländischen Kolonie Curaçao steht. Alljährlich um die 600.000 Besucher zählt diese Miniaturstadt, die auch als Vorbild diverser internationaler Themenparks diente. Außer den bekanntesten Bauwerken wie dem Anne-Frank-Haus und Rijksmuseum in Amsterdam, Delftse Poort und Erasmusbrug in Rotterdam, Circustheater, Mauritshuis und Paleis Huis ten Bosch in Den Haag sowie Lichtegaard, Stadhuis und Rietveld-Schröderhuis in Utrecht sind auch Szenen aus dem alltäglichen Straßenleben dargestellt.
Rijksmuseum: Rembrandts „Nachtwache“ ist die berühmte Visitenkarte des Hauses
Das Rijksmuseum in Amsterdam wurde im Jahr 1800 gegründet und befindet sich seit 1885 im vom namhaften Architekten Pierre Cuypers (1827-1921) entworfenen Gebäude am Stadhouderskade und Museumplein im Stadtteil Oud-Zuid. Als eines von insgesamt 16 Nationalmuseen der Niederlande zeigt das Haus ca. 8000 Exponate auf gut 14.500 m² Ausstellungsfläche, in den Magazinen befinden sich etwa eine Million Objekte. Zu den thematischen Schwerpunkten des Amsterdamer Rijksmuseum gehören Kunst und Malerei aus dem 17. bis 19. Jahrhundert mit berühmten Werken von niederländischen Meistern wie Rembrandt und Vermeer. An maritimer Historie und Schifffahrt interessierte Besucher richtet sich die „Marinemodellenkamer“ mit etwa 1.600 Objekten. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Teile der Sammlungen an anderen Orten in Sicherheit gebracht, 1958 das 150-jährige Jubiläum des Hauses gefeiert. Seit 1995 ist das Rijksmuseum eine vom Staat unabhängige sowie von einer Stiftung verwaltete Einrichtung. Nach mehreren Umbauten in der Vergangenheit erfolgte die bislang letzte Renovierung und Restaurierung zwischen März 2003 und April 2013.
Amsterdam Arena: Hier kämpft der AFC Ajax bei seinen Heimspielen um die Punkte
Die Amsterdam Arena wurde ab 1993 erbaut und Mitte August 1996 als Stadion für den heimischen Fußballklub Ajax eröffnet. Seit 2018 trägt sie den neuen Namen Johan-Cruyff-Arena zu Ehren des 2016 verstorbenen gleichnamigen niederländischen Nationalspielers. Mit 55.500 Plätzen ist das Multifunktionsstadion in Amsterdam am Johan Cruijff Boulevard westlich des Bahnhofs Amsterdam Bijlmer ArenA das größte Stadion in den Niederlanden. Hier finden auch Konzerte und andere Veranstaltungen mit bis zu über 70.000 Besuchern statt. Die beiden verantwortlichen Architekten Rob Schuurman und Sjoerd Soeters haben der Amsterdam Arena teilweise das Aussehen einer fliegenden Untertasse verliehen, die diagonal miteinander verbundenen Treppenhäuser erinnern ansatzweise an Schnürsenkel von Fußballschuhen. Außer bei Heimspielen von Ajax Amsterdam oder Konzerten kannst du das Stadion auch für eine Besichtigung des hauseigenen Vereinsmuseums besuchen
Markthalle Rotterdam: Wo heute gekauft wird, befand sich einst die Wiege der Stadt
Die Markthalle Rotterdam ist ein 2014 eröffnetes Geschäfts- und Wohngebäude zwischen den Straßen Grotemarkt, Dominee Jan Scharpstraat und Verlengde Nieuwstraat sowie Westnieuwland und gilt seither als eine der neuesten Rotterdamer Sehenswürdigkeiten. Neben 230 Wohnungen sowie 4.600 m² Einzelhandels- und 1.600 m² Gastronomiefläche beherbergt der Komplex auch ein Parkhaus für über 1.000 Autos. Die vom ortsansässigen Architektenbüro MVRDV als graues Natursteingebäude entworfene Markthalle Rotterdam besitzt die äußere Form eines Hufeisens. Die beiden Glasfassaden an den Enden des Gebäudes stellen die größte Seilnetzfassade in Europa dar. Die Innenfassade des Baus wird von einem 11.000 m² großen Kunstwerk namens Horn of Plenty mit Abbildungen von Blumen, Fischen, Früchten sowie Gemüse und Getreide geschmückt. 2015 erhielt die Markthalle den NEPROM-Preis als modernstes Einkaufszentrum der Niederlande. Doch 2017 sorgten Leerstand, hohe Ladenmieten und Kommunikationsprobleme zwischen den Eigentümern und Geschäftsbetreibern für Schlagzeilen. Im Treppenhaus des Parkhauses kannst du die sehenswerte Dauerausstellung „Zeittreppe“ mit Funden aus der historischen Vorgängersiedlung von Rotterdam „Rotta“ besichtigen.
Kinderdijk: Alte Wassermühlen als Symbol der Niederlande stehen hier unter Schutz
Kinderdijk ist ein Ortsteil der Gemeinde Molenlanden südöstlich von Rotterdam im Süden der Provinz Südholland und wurde 1997 wegen seiner anderthalb Dutzend historischer Mühlen aus dem 18. Jahrhundert in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Die insgesamt 19 Windmühlen werden in die jeweils acht runden Steinmühlen auf dem Nederwaard, die achteckigen Mühlen auf dem Overwaard samt benachbarter Wippmühle, die „Blokweerse Molen“ und zwei achteckige Mühlen im Polder Nieuw-Lekkerland unterteilt. Das Dorf mit aktuell etwas über 800 Einwohnern genießt aber nicht nur wegen seiner Mühlen, sondern auch aufgrund der vielen gut erhaltenen Bauwerke mittelalterlicher Wasserwirtschaft in der näheren Umgebung einige Bekanntheit. Häufig besichtigt und fotografiert werden etwa das Gemeinschaftshaus nahe der Lage Boezem von 1644 und das Dampfpumpwerk Wisboom von 1868.