Lelystadt ist die nordöstlich von Amsterdam gelegene Hauptstadt der Provinz Flevoland, mit aktuell gut 81.000 Einwohnern, ist relativ jung und wurde erst im September 1967 gegründet. Damit ist Lelystad eine der jüngsten Städte in den gesamten Niederlanden, die Geschichte ist eng verknüpft mit dem Bau des riesigen Dammsystems der sog. „Zuiderzee-Werke“ zwischen den 1930er- und 1980er-Jahren. Nachdem 1932 der 32 Kilometer lange Abschlussdeich („Afsluitdijk“) zwischen den Provinzen Friesland sowie Noord-Holland fertiggestellt und im Anschluss der Noordoostpolder (1942) nördlich von Lelystad eingedeicht und leergepumpt wurde, folgten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1950 bis 1957) die Trockenlegung und sukzessive Urbarmachung Flevolands. Obwohl es schon lange vor der Gründung der Stadt Lelystad Niederlande detaillierte Pläne für deren Größe und Gestaltung gab, kam die Entwicklung lange Zeit nicht in den Gang: Die Stadt bestand über viele Jahre nur aus der Arbeitsinsel Lelystad-Haven, das dem heutigen gleichnamigen Stadtteil entspricht. Erst im September 1967 kamen schließlich die ersten dauerhaften Bewohner. Es dauerte auch dann noch recht lange, bis Lelystad als echte Stadt angesehen wurde. Nach Ansicht der niederländischen Außenwelt lebten die Menschen in Lelystad quasi im „Busch“.
Einst einsam und abgelegen, ist Lelystad heute ein besonders beliebtes Reiseziel
Bereits die Namensgebung für die neue Planstadt hatte sich zunächst als etwas schwierig erwiesen, zwischen 1950 und 1952 gab es teilweise erbitterte Debatten und Diskussionen um die Benennung. Politiker, Ingenieure und Wissenschaftler wurden sich nicht einig, ob man die neue Stadt nach dem Wasserbauingenieur sowie geistigen Vater der „Zuiderzee-Werke“ Cornelis Lely (1854-1929) oder passend zum Namen der Provinz eher „Flevostad“ nennen sollte. Nach einigem Hin und Her und einem Machtwort des seinerzeit neu ins Amt gelangten Verkehrsministers Jacob Algera (1902-1966) fiel die endgültige Entscheidung letztlich zugunsten Lelys. Ausschlaggebend hierfür war wohl auch dessen Tätigkeit als Gouverneur der einstigen Kolonie Suriname bzw. Niederländisch-Guayana in den Jahren 1902 bis 1905. Am 30. Dezember 1952 wurde der Stadtname Lelystadt schließlich durch Veröffentlichung in einer staatlichen Verkündung („Staatscourant“) amtlich gemacht. Die so ambitionierten Pläne, Lelystadt zum florierenden Zentrum Flevolands zu machen, wurden aber dadurch deutlich gebremst, da der eigentlich fest geplante fünfte Polder Markerwaard westlich der Stadt nie realisiert wurde und Lelystad somit relativ isoliert blieb. Was sich in den 1960er-Jahren als ungünstig erwies, hat sich heute zum Vorteil verwandelt, denn statt des Polders liegt der gut 700 km² große Binnensee Markenmeer als einzigartiges Paradies für Badespaß und Wassersport direkt vor den Toren von Lelystad Holland.
Lelystad Strand – ideal für Wassersport und Spaß im Nass fast das ganze Jahr über
Doch bevor sich Lelystadt als auch international bekanntes und beliebtes Reiseziel für Wassersport endgültig etablieren konnte, hatte die Stadt noch bis in die 1980er-Jahre mit sozialen sowie wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Vor allem die Konkurrenz zur in dieser Zeit neu entstandenen Nachbarstadt Almere im südwestlichen Flevolands bereitete den Verantwortlichen vorübergehend einiges Kopfzerbrechen: Aufgrund ihrer günstigeren Lage in Bezug auf Amsterdam war Almere für Pendler und andere Neubürger attraktiver als Lelystad. Es folgte eine Phase der Abwanderung und des Leerstands in Lelystad. Mitte der 1990er-Jahre änderten sich die Dinge jedoch. Stadtentwicklung wurde neu angedacht und viele Stadtviertel wurden gänzlich neu strukturiert. Im Schouw-Viertel wurden sogar ganze Straßenzüge dem Erdboden gleichgemacht, um Platz für das Hanzepark-Viertel zu schaffen. Die fraglichen Häuser mussten ohnehin wegen des Asbests saniert werden, und es wurde beschlossen, sie abzureißen und das Viertel neu zu bebauen. Inzwischen leben dort wieder Menschen, und bis Ende 2009 wurde fleißig gebaut. Lelystad konzentrierte sich auf seine Wohngebiete und es entstanden neue Viertel wie „Golfresort“, ein inmitten eines Golfplatzes gebauter Stadtteil und das grüne Viertel „Parkhaven“. Lelystad verfügt über einen kleinen Binnenhafen, mehrere Jachthäfen und ein Kanalsystem, das über eine Schleuse im Südwesten mit dem Markermeer verbunden ist. Der größte und bekannteste Strand bei Lelystad ist der 500 Meter lange und 50 Meter breite Abschnitt Houtribhoek, der flach ins Wasser abfällt und sich auch aufgrund eines Kinderspiel- und Sportplatzes sowie Gastronomie und einigen Appartements in der Nähe bestens für Familienurlaub anbietet.
Wetter Lelystad – das erwartet dich in deinem Urlaub im Herzen Flevolands
Ob für den Trip zum Lelystad Outlet oder zum Lelystad Strand, das Lelystad Wetter ist im Sommer mild bis warm und gut zu kalkulieren. In den Monaten Juli und August herrschen Durchschnittstemperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius, im Winter kann es bis zu ca. 4 Grad Celsius kühl werden, die Werte sinken aber nur selten unter den
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Lelystad – das gibt es zu sehen im kleinen Zentrum und in den anderen Stadtteilen
Als junge Stadt verfügt Lelystad zwar nicht über imposante historische Bauwerke wie viele andere niederländische Städte, bietet aber dafür eine große Auswahl an attraktiven sowie interessanten Sehenswürdigkeiten neueren Datums. Zu den bedeutendsten touristischen Attraktionen zählt das zwischen 1985 und 1995 originalgetreu rekonstruierte Segelschiff „Batavia“ der Niederländischen Ostindien-Kompanie, das 1629 auf der Jungfernfahrt nach Australien sank und das im „Bataviahaven“ besichtigt werden kann. Von dort aus starten auch die großen historischen Schiffe für mehrstündige Tagesausflüge auf dem IJsselmeer und Markermeer, eine komfortable Lelystad Unterkunft findest du ebenfalls in den Straßen in der Umgebung. Seit 2017 ist die Batavia-Werft ein Teil des Museums „Batavialand“, das sich der Geschichte dieser traditionellen Werft sowie der Handwerksforschung widmet. Im gut 400 Hektar großen Erholungsgebiet „Natuurpark Lelystad nahe der Autobahn A6 mit großflächigen Gewässern, Grasland, Mischwald und Schilfgürteln“ leben vorrangig große, seltene und teils stark gefährdete Huftiere wie Wisente, Hirsche, Elche und Przewalski-Pferde, die du dort friedlich grasend in (fast) freier Wildbahn bewundern kannst. Zu der ganzjährig geöffneten Anlage gehören auch die prähistorische Siedlung „Swifterkamp“, ein Besucherzentrum und ein Restaurant sowie ca. 18 Kilometer Wanderwege. Noch größer ist das ca. 5.600 Hektar große Naturentwicklungsgebiet „Oostvaardersplassen“ zwischen Almere und Lelystad, welches zwar größtenteils nicht betreten werden darf, aber doch mit einigen kurzen Wanderwegen erkundet werden kann.
Lelystad Niederlande – das gibt es in der Umgebung zu sehen und zu bewundern
Bei einer Fahrt mit dem Mietwagen oder im Rahmen einer touristischen Bustour über den 26 Kilometer langen „Houtribdijk“ (Markerwaarddeich) zwischen Enkhuizen und Lelystad, der von 1963 bis 1976 errichtet wurde und seitdem das IJssel- vom Markermeer trennt, siehst du im Süden und Westen die künstliche Inselgruppe „Marker Wadden“. Die zurzeit fünf Inseln mit einer Landfläche von ca. 10 km² gehören zum 2018 eröffneten und knapp 29.000 Hektar großen niederländischen Nationalpark „Nieuw Land“ und beherbergen etwa 120 Wasservogelarten, die du bei Rundführungen aus gebührendem Abstand beobachten darfst. Auch zwischen IJssel- und Markermeer sowie vor Lelystad liegt der monumentale Schleusenkomplex „Houtribsluizen“ von 1975, der von 2010 bis 2012 saniert wurde und seither als kommunales Denkmal („gemeentelijk monument“) unter Denkmalschutz steht. Südlich der Stadt liegt das Luftfahrtmuseum „Aviodrome“ auf dem Areal des Flughafens Lelystad, mit manchen der historischen Flugzeuge werden sogar Rundflüge angeboten. Für Familien mit Kindern ist der ca. 40 Hektar große „Belevenissenbos“ als größter frei zugänglicher Erlebniswald Europas eine tolle Ausflugsidee. Über 140 Spielgeräte, Wander- und Radwege sowie Sitz- und Picknickbereiche machen das Gelände sehr populär. Nicht minder sehens- und empfehlenswert für alle Altersklassen sind die Landschaftskunstwerke „Observatorium“ von Robert Morris zwischen Lelystad und Swifterbant sowie „Exposure“ von Antony Gormley an den Houtribsluizen, der architektonisch gelungene und futuristisch anmutende neue Stadtteil Zilverparkkade samt dem Agora-Theater, die dem Namenspaten gewidmete Lelysäule auf dem Stadhuisplein von Hans van Houwelingen im Zentrum aus dem Jahr 2002 sowie der 161 Meter hohe Fernsehturm im Westen.
Lelystad Outlet – Einkaufen in Holland und äußerst günstige Schnäppchen machen
Lelystad besitzt die vier großen Gewerbegebiete Oostervaart im Nordosten, Noordersluis im Südwesten sowie Flevo und Larserpoort im Südosten. Die kleineren Gewerbegebiete Griend, Gildenhof, Groene Velden, Kempenaar, Ketelmeerstraat Jol, Tjalk und Sont liegen am Rande von Wohngebieten, dort finden gelegentlich auch Feste sowie kulturelle Events statt. Die größten Einkaufszentren vor Ort sind das schon 1967 eröffnete „Winkelcentrum ‚t Lelycentre“ am Noorderwagenplein als ältester seiner Art, das „Stadshart Lelystad“ am Stadhuisplein, das „Palazzo“ am Zuiderpoort sowie das für besonders günstige Angebote und Schnäppchen in Sachen Mode und Fashion bekannte Outlet-Center „Batavia Stad“ am Bataviaplein mit steuerfreiem Shopping, Designerläden sowie Cafés und Restaurants. Kleinere Einkaufszentren in Lelystad sind „Botter“, „Boswijk“, „Tjalk“ und „Waterwijk“, gute Möglichkeiten für Lelystad Shopping findest du generell rund um den Hafen sowie in den Straßen im Zentrum. Dort befinden sich auch viele gastronomische Einrichtungen sowie andere Freizeiteinangebote, in denen speziell in der sommerlichen Hauptsaison zwischen Mai und September eine internationale, kosmopolitische und weltoffene Atmosphäre mit Gästen aus aller Herren Ländern herrscht.
In Lelystad lässt es sich das ganze Jahr über hervorragend feiern und amüsieren
Auf der Rennstrecke des „Midland Circuit Lelystad“ am Talingweg werden regelmäßig Autospeedwayrennen ausgetragen, Motorsportfreunde kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Der Golfplatz im „Golf Event Center“ am Parlaan bietet dir 18 Löcher, um dein Geschick mit der kleinen weißen Kugel zu testen. Im Sport- und Erholungszentrum „Sports Center De Koploper“ am Badweg gehören zum Beispiel Schwimmen, Tennis, Squash, Klettern und Bowling zum Angebot. Seit 1984 jedes Jahr Ende Juni findet im Zentrum der Stadt der „Nationale Oldtimerdag“ auf dem Batavia Boulevard für Fahrzeuge, die vor 1970 gebaut wurden, statt, der Eintritt ist gratis. Das traditionsreiche „Seabottom Jazz Festival“ im Agora-Theater geht alljährlich im März über die Bühne, das „Sunsation“ als Feier der Sonnenwende in der Sternwarte zwischen Juni und August. Am letzten Juniwochenende zieht das nautische Fest „Bataviahavendagen“ mit Schiffsparade, Konzerten und großem Feuerwerk zahlreiche Besucher an. Gleiches gilt jeweils für die Musikfestivals „Lelystart“ im September und „Jordaan in de Polder“ von Juni bis August.
