Wichtige Schutzorganisation und tolles Ausflugsziel – die Seehundstation Norddeich
Wenn du mit deiner Familie an der Nordseeküste Urlaub machst und ihr Tiere mögt, solltet ihr unbedingt einen Besuch der Seehundstation Norddeich auf euer Ferienprogramm aufnehmen. Gründe, die dafür sprechen, gibt es genug. Auf der einen Seite leistet die Station einen wichtigen Beitrag zur Erforschung und Erhaltung von Robben und benötigt darum jede Art von Unterstützung und auf der anderen Seite kannst du hier, besonders wenn du mit Kindern unterwegs bist, einige informative und gleichzeitig unterhaltsame Stunden verbringen.
Die Station befindet sich im Gemeindeteil Norddeich der niedersächsischen Stadt Norden in Ostfriesland. Sie liegt nur wenige Kilometer von der deutsch-holländischen Grenze entfernt, sodass der Ort auch für niederländische Nordseeurlauber schnell und bequem zu erreichen ist. Der offizielle Name lautet „Seehundstation Nationalpark-Haus“ und eines der Hauptmotive für die Gründung in den 1970er Jahren war der zurückgehende Bestand an Robben und sein Schutz. 1971 wurde hier der erste Heuler, der „Jan“ getauft wurde, aufgenommen. Heuler heißen die Jungtiere, da sie mit tiefen, heiseren Schreien nach ihren Müttern rufen. Jedes Seehundebaby, das auf der Station aufgenommen wird, erhält einen Namen.
Seehundstation Norddeich – das ist zu sehen
Die Seehundstation Norddeich ist die einzige staatlich anerkannte Station für diese Meeressäuger und für das gesamte niedersächsische Wattenmeer zuständig. Hier werden pro Jahr in der Regel zwischen 80 und 100 verwaist oder verletzt aufgefundene Tiere „aufgepäppelt“ und später wieder in ihrem natürlichen Lebensraum ausgewildert. Seehunde sind übrigens eine Unterart der Robben. Sie sind wesentlich kleiner als diese und auch die Kopfformen unterscheiden sich voneinander. Im „Waisenhaus“ von Norddeich werden in der Hauptsache Seehunde, aber auch Kegelrobben aufgenommen. Wer sich für die Arbeit der Organisation interessiert, findet online stets die genaue Anzahl der aktuell in Obhut genommenen Tiere. Während deines Besuchs kannst du die liebevolle Versorgung der Schützlinge durch die mehr als 30 Mitarbeiter beobachten. Zum Personal zählt neben professionellen Tierärzten und -pflegern auch stets eine große Anzahl an Freiwilligen und Praktikanten. Auf der Anlage gibt es unterschiedliche Becken und in den Gebäuden des Komplexes sind unter anderem Ausstellungs- und Veranstaltungsräume untergebracht. Das Waloseum gehört zwar ebenfalls zur Station, liegt aber rund fünf Kilometer von dieser entfernt. Die Seehundstation Nationalpark-Haus verfolgt in der Hauptsache drei Ziele:
- Aufzucht und Schutz mutterloser Jungtiere
- Erforschung von Robben und ihrem Lebensraum
- Informieren und Aufklären der Öffentlichkeit
Durch die großen Unterwasserfenster in den Becken kannst du die Seehunde in aller Ruhe beobachten und ihnen beim Schwimmen, Tauchen und Spielen zusehen. Zusätzlich gibt es auch diverse Aquarien, in denen andere Meeresbewohner betrachtet werden können.
Seehundstation Norddeich Corona – das musst du aktuell beachten
Wir alle wissen, dass sich die Corona-Lage und damit auch die geltenden Bestimmungen, immer wieder ändern. Wenn du einen Besuch planst, solltest du dich auf jeden Fall kurz vorher auf der Internetseite der Seehundstation über den aktuellen Stand der Dinge informieren.
Die Seehundstation Norddeich Corona Vorschriften seit dem 24.11.2021 sind:
- Nur Geimpfte und Genesene haben Zutritt zur Station – es gilt also 2G
(ausgenommen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren) - Die Anzahl an Besuchern ist auf 250 Personen begrenzt.
- Es müssen Kontaktdaten per Luca- oder Corona-App beziehungsweise als Listeneintragung hinterlassen werden. Es empfiehlt sich, die Tickets vorab online zu buchen, um den Einlass zum gewünschten Zeitpunkt sicherzustellen.
- Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Form von FFP2 oder chirurgischer Maske ist auf dem gesamten Gelände Pflicht.
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Robbenauffangstation – das Wichtigste im Überblick
- Seit 1971 wurden bereits Tausende von Heulern in der Robbenauffangstation Norddeich betreut.
- Pro Jahr besuchen durchschnittlich mehr als 250.000 Menschen die Anlage
- Aus Forschungsgründen werden sämtliche Daten über Seehunde und ihren Lebensraum gesammelt und auch tot aufgefundene Tiere obduziert.
- Die Heuler werden in den meisten Fällen von Rangern oder Wattführern des Nationalparks Wattenmeer entdeckt und zur Station gebracht. Nicht selten melden sich aber auch Touristen, die ein verlassenes Jungtier bemerkt haben und sich bei den Experten Ratschläge für die richtige Verhaltensweise holen.
- Besucher können die Seehunde bei der Fütterung und beim Schwimmen beobachten.
- Im Nationalpark-Haus informiert eine Dauerausstellung über das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und den Lebensraum der Robben.
Eintrittspreise für die Seehundstation Norddeich
Wenn du einen Besuch in der Seehundstation Norddeich planst, solltest du schon vor dem Kauf der Tickets überlegen, ob du zusätzlich auch das Waloseum aufsuchen möchtest, welches in einer Entfernung von etwa 5 km liegt, da für entsprechende Kombinationskarten Sonderpreise gelten. Hier die Preise für die Seehundstation Norddeich alleine (Stand 12/2021)
- Erwachsene: 10 Euro
- Kinder/Jugendliche von 4 bis 17 Jahren: 6 Euro
- Familienkarte, gültig für 2 Erwachsene plus Kinder: 29 Euro
- Studierende und Schwerbeschädigte erhalten Ermäßigungen
Beim Kauf eines Kombitickets für Seehundstation und Waloseum:
- Erwachsene: 33 Euro
- Kinder/Jugendliche von 4 bis 17 Jahren: 20 Euro
- Familienkarte, gültig für 2 Erwachsene plus Kinder: 66 Euro
Seehundstation Norddeich Wartezeiten
Da aufgrund der Coronamaßnahmen die Besucherzahl auf dem Gelände der Seehundauffangstation begrenzt ist, kann es zu bestimmten Zeiten zu Wartezeiten kommen. Da besonders die Fütterungen der Heuler stets sehr beliebt sind und Kinder und Erwachsene diese meistens nicht verpassen möchten, kann es dann am Eingang zu Warteschlangen kommen. Besonders in der Hochsaison, also während der Schulferien, ist die Online-Ticketreservierung die beste Möglichkeit, um an der Kasse der Seehundstation Norddeich Wartezeiten zu vermeiden.
Veranstaltungen
Die Seehundstation Norddeich kümmert sich nicht nur um mutterlos aufgefundene Heuler, sondern möchte die Öffentlichkeit auch über das Wattenmeer, also den Lebensraum der Robben, informieren. In den Innenräumen befindet sich die umfangreiche Dauerausstellung zum Thema Nordsee und Wattenmeer. Zusätzlich finden regelmäßig entsprechende Veranstaltungen, wie zum Beispiel Vorträge und Filmvorführungen statt. Besonders für Kinder werden Spiele und interaktive Angebote organisiert. Wenn du möchtest, kannst du dich während der warmen Jahreszeit auch einer spannenden Wattwanderung anschließen, auf der die erfahrenen Führer auf unterhaltsame Art und Weise interessante Details zum Thema verraten. Sowohl Einzelgäste als auch Gruppen haben die Möglichkeit, die Seehundstation Norddeich auf einer Führung noch besser kennenzulernen.
Besuche auch das Waloseum
Etwa 5 km von Norddeich entfernt, in Norden-Osterloog, liegt eine weitere Einrichtung, die zur Seehundstation Nationalpark-Haus gehört, nämlich das Waloseum. Das 15 m lange präparierte Skelett eines Pottwals ist hier das beeindruckendste Objekt. Das riesige Säugetier war im Jahr 2003 an der Küste der Insel Norderney gestrandet. Wie du in der Ausstellung, die ausdrücklich zum Anfassen und Mitmachen einlädt, erfährst, gibt es auch im Wattenmeer der Nordsee Wale. Hierbei handelt es sich allerdings um eine der kleinsten Arten, nämlich die Schweinswale, die nur knapp zwei Meter groß werden. Im Waloseum können Besucher den merkwürdigen Gesängen der Wale lauschen und die rätselhafte Unterwasserwelt als Film erleben. Im zweiten Stockwerk des Gebäudes befindet sich die Abteilung, welche die Vogelwelt der Nordseeküste zum Thema hat. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre werden in einem separaten, nicht öffentlich zugänglichen Bereich, außerdem verletzte und kranke Vögel sowie verwaiste Küken versorgt. Zusätzlich wurde die Quarantänestation für Seehunde ins Waloseum ausgegliedert. Heuler, die speziell tierärztlich betreut werden oder aus anderen Gründen für einen gewissen Zeitraum von ihren Artgenossen getrennt werden müssen, werden hier untergebracht.
Wenn du Ferien an der niederländischen Nordseeküste machst, lohnt sich ein Abstecher über die Grenze, um die Einrichtung Seehundstation Nationalpark-Haus in Norddeich zu besuchen. Das Vergnügen, die putzigen Robben in den naturnah gestalteten Becken und während der Fütterung zu beobachten, lässt sich hier wunderbar mit vielen spannenden Informationen zum Thema Nationalpark Wattenmeer verbinden. Ein Besuch ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ein sehr empfehlenswertes Ferienerlebnis, zumal du so die wichtige Arbeit der Station, die sich zu einem Großteil aus den Eintrittskarten und Spenden der Gäste finanziert, unterstützt.
